Growth Mindset: Ohne bist du nichts? Oder gibt es mehr zu hinterfragen?
Welches Mindset bestimmt deinen Alltag?
In der heutigen Welt scheint das Growth Mindset das Nonplusultra zu sein – wer es nicht hat, ist zum Scheitern verurteilt, heisst es oft. Du musst dich ständig weiterentwickeln, Herausforderungen als Chancen sehen und auf jeden Fall aus deinen Fehlern lernen. Wer das nicht tut, wird schnell als rückständig oder gar stagnierend betrachtet. Doch während der Hype um das Growth Mindset ungebrochen ist, stellt sich kaum jemand die Frage:
Ist das wirklich immer der richtige Ansatz?
Könnten auch die stabilisierenden Elemente eines Fixed Mindsets wertvoll sein?
In unserer hektischen, leistungsgetriebenen Gesellschaft jagen wir ständig dem Ideal des Wachstums hinterher, ohne zu hinterfragen, ob es vielleicht auch Momente gibt, in denen das Festhalten an bestehenden Fähigkeiten und Ansichten genau das ist, was wir brauchen.
Bevor wir tiefer eintauchen, solltest du dich selbst fragen:
Welches Mindset bestimmt deinen Alltag?
Oft ist uns gar nicht bewusst, wie tief verankert unser Mindset in unseren täglichen Handlungen und Entscheidungen ist. Doch es gibt klare Anzeichen, die dir dabei helfen können, dein aktuelles Mindset zu erkennen und gegebenenfalls zu verändern.
Wie erkennst du dein Mindset?
1. Wie gehst du mit Fehlern um?
Wenn du einen Fehler machst, siehst du ihn als persönliches Versagen oder als Möglichkeit, etwas zu lernen? Wer ein Fixed Mindset hat, neigt dazu, Fehler als Zeichen mangelnder Kompetenz zu werten. Das Growth Mindset hingegen erkennt, dass Fehler ein unvermeidlicher Teil des Wachstumsprozesses sind.
2. Wie gehst du Herausforderungen an?
Stell dir vor, du stehst vor einer neuen, anspruchsvollen Aufgabe. Hast du Angst davor, zu scheitern, und ziehst dich zurück? Oder siehst du die Herausforderung als Chance, über dich hinauszuwachsen? Dein Ansatz verrät dir, welches Mindset dominiert.
3. Feedback: Freund oder Feind?
Ein weiteres Anzeichen ist dein Umgang mit Feedback. Wenn du dich durch Kritik verletzt fühlst oder sie ignorierst, deutet das auf ein Fixed Mindset hin. Menschen mit einem Growth Mindset sehen Feedback als wertvolle Ressource, um sich zu verbessern.
Wie kannst du dein Mindset "switchen"?
Sobald du dein aktuelles Mindset erkannt hast, kannst du beginnen, aktiv daran zu arbeiten. Hier sind einige Schritte, die dir helfen können, zwischen den Mindsets zu wechseln:
1. Bewusstsein schaffen:
Der erste Schritt ist, dir bewusst zu machen, wann du in ein Fixed Mindset abrutschst. Beobachte deine Gedanken, besonders in herausfordernden Situationen. Fängst du an, dich selbst zu sabotieren? Versuche, diesen Moment festzuhalten und ihn zu hinterfragen.
2. Stell dir eine neue Frage:
Ein einfacher Trick, um dein Denken zu ändern, ist, dir in schwierigen Momenten eine andere Frage zu stellen. Statt „Was, wenn ich scheitere?“ frage dich: „Was könnte ich aus dieser Situation lernen?“ Diese Neuausrichtung hilft dir, die Herausforderung als Wachstumschance zu sehen.
3. Fehler umdeuten:
Übe dich darin, Fehler nicht als Rückschläge, sondern als Lernchancen zu betrachten. Schreib dir auf, was du aus jedem Rückschlag mitnehmen kannst. Mit der Zeit wird dir dieser Perspektivwechsel leichter fallen.
4. Sei geduldig:
Der Wechsel von einem Fixed Mindset zu einem Growth Mindset ist ein Prozess. Du wirst nicht über Nacht deine Denkweise ändern, aber kleine Schritte führen langfristig zu einem nachhaltigen Wandel.
Dein Mindset im Alltag
Viele von uns wechseln unbewusst zwischen einem Growth und einem Fixed Mindset, je nach Situation. Ein Growth Mindset mag uns helfen, neue Dinge auszuprobieren oder kreative Lösungen zu finden. Doch es gibt auch Momente, in denen ein Fixed Mindset uns Stabilität und Sicherheit gibt – etwa bei Routineaufgaben, in denen Beständigkeit gefragt ist.
Fazit: Balance statt einseitiges Denken
Statt dich auf ein Mindset festzulegen, kannst du lernen, beide flexibel einzusetzen. Erkenne, welches Mindset dich gerade bestimmt, und frage dich, ob es dir in der aktuellen Situation hilft oder im Weg steht. Dann hast du die Möglichkeit, bewusst zu reagieren und dein Denken zu verändern.
Welches Mindset dominiert bei dir – und wann könnte es sinnvoll sein, einen Wechsel vorzunehmen?