Selbstführung, wenn man sich am liebsten verkriechen möchte
Wie du in Phasen der Erschöpfung nicht gegen dich arbeitest – sondern für dich da bist.
Manchmal gibt es Tage – oder Wochen – da möchte ich am liebsten alles absagen.
Mich unter einer Decke verkriechen, die Welt auf Pause stellen und einfach mal nicht funktionieren.
Kennst du das?
Diese Phasen, in denen alles zu viel ist. Zu laut, zu fordernd, zu grell.
Und obwohl man weiß, was man tun sollte, fehlt die Energie für das Tun selbst.
Ich erlebe das gerade sehr konkret.
Nach intensiven Wochen voller Emotionen, Abschied und Verantwortung ist meine innere Batterie nicht leer –
aber sie meldet sich.
Und gerade in solchen Phasen wird Selbstführung oft missverstanden.
Als Druck. Als "Jetzt erst recht". Als mentale Disziplin, um trotzdem zu liefern.
Aber echte Selbstführung sieht anders aus.
Sie beginnt mit Zuhören.
Mit Ehrlichkeit.
Mit der Erlaubnis, einen Gang runterzuschalten.
Was mir hilft in solchen Momenten:
1. Selbstführung bedeutet nicht „funktionieren“ – sondern bewusst entscheiden.
Wenn ich heute nur das Nötigste schaffe, ist das auch Führung. Wenn ich bewusst eine Pause mache, ist das ein Akt von Klarheit.
2. Ich frage mich: Was brauche ich gerade – wirklich?
Nicht, was mein Kalender verlangt. Sondern was mein Körper, mein Herz, mein Kopf gerade brauchen.
Ist es Rückzug? Stille? Oder ein ehrliches Gespräch?
3. Ich schaffe Struktur, aber mit Spielraum.
Ein kurzer Spaziergang am Morgen. Drei klare To-dos, mehr nicht.
Und zwischendurch bewusst nichts. Kein Scrollen, kein Konsumieren – einfach Raum.
In Zeiten, in denen wir uns am liebsten verkriechen möchten, geht es nicht darum, uns zu pushen.
Sondern darum, uns selbst nicht zu verlieren.
Und vielleicht ist genau das die tiefste Form von Selbstführung:
Sich selbst treu zu bleiben – gerade dann, wenn es leise wird.